Rainer Harter schreibt in seinem Buch darüber:un
„Und die Söhne der Fremde, die sich dem Herrn angeschlossen haben, um ihm zu dienen und den Namen des Herrn zu lieben, ihm zu Knechten zu sein, jeden, der den Sabbat bewahrt, ihn nicht zu entweihen, und alle, die an meinem Bund festhalten; die werde ich zu meinem heiligen Berg“bringen und sie erfreuen in meinem Bethaus. Ihre Brandopfer und ihre Schlachtopfer sollen mir ein Wohlgefallen sein auf meinem Altar. Denn mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Völker.“ – Jesaja 56, 6-7
Der Prophet Jesaja legt hier mit wenigen Worten bedeutsame Zusammenhänge dar, die mein Gebetsleben stark verändert haben.
Obwohl wir eine der ersten Generationen in der Geschichte der Menschheit sind, die so etwas wie „Freizeit“ kennt und diese in einem nie da gewesenen Maß zur Verfügung haben, finden die meisten Christen in ihren vollen Terminkalendern nie genügend Leerstellen für Gebet. Es gibt anscheinend immer etwas „Wichtigeres“ zu tun, als zu beten. Diese Mauer des Nicht-Betens kann durch zwei Elemente durchbrochen werden, die aufeinander aufbauen.
Das erste ist die persönliche Entscheidung zum Gebet. Niemand kann und wird uns diese bewusste Aktion jemals abnehmen können. Auch Jesaja spricht dieses Element an, wenn er beschreibt, dass die „Söhne der Fremde“ ebenfalls eine Entscheidung treffen. Es ist die Entscheidung dazu, „Gott zu dienen und seinen Namen zu lieben“. Der Prophet zeigt auf, dass es beim Beten vorrangig nicht um möglichst viele oder um die „richtigen“ Worte geht, sondern vielmehr darum, Gott unsere Zeit und unsere Liebe zu schenken. Die höchste Form des Gottesdienstes besteht tatsächlich darin, Gott als Gott anzuerkennen und ihn in der Zweisamkeit mit unserem Herzen, unseren Gebeten und unseren Liedern zu ehren und zu lieben. „Dienen“ und „Lieben“, das sollten die Hauptmerkmale unserer Gebete sein. Die Entscheidung zum Gebet ist die Wahl eines Dienstes an Gott, der aus Liebe geschieht, und sie ist zugleich verknüpft mit einer Reaktion Gottes, die uns wiederum sehr motivieren und das Gebet suchen lassen kann.
Vielen von uns fällt die Entscheidung zum Gebet deshalb schwer, weil sie noch nicht erkannt haben, wozu sie sich eigentlich entschließen. Das „Wofür“ ist im Blick auf die Entsntscheidung zum Gebet ausschlaggebend. Niemandem fällt es leicht, sich dazu aufzuraffen, seiner Zimmerdecke eine Stunde lang Worte entgegenzusprechen. Wenn wir jedoch Gottes Zusage dem Beter gegenüber verstanden haben, fällt uns der Entschluss zum Gebet viel leichter, weil wir dann wissen, dass ein Ort auf uns wartet, wo wir Gott von Angesicht zu Angesicht begegnen können.“
Auszug aus
Die Gebetshausbewegung | Ein Buch für Interessierte, Gründer und Mitarbeiter
Harter, Rainer / Hartl, Johannes (Vorwort)